FEIERLICHE ERÖFFNUNG DIE INITIATIVE OBERHAGEN GREIFT SELBST ZUR SCHERE
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Im ´Generationenvertrag´ war es eigentlich ganz klar geregelt: Bis zum 31. 03. 2006 sollte
das Einkaufszentrum eröffnet sein. Man beachte, daß als Überschrift
über diesen Abschnitt der Präsentation "Realisierungspflichten"
gewählt ist. Hier wäre es jetzt eigentlich nötig, sich
einmal ausführlich über die Bedeutung des Wortes "Pflicht"
Gedanken zu machen. Insgesamt fällt ja eine gewisse Diskrepanz
auf zwischen der alltagssprachlichen Bedeutung von "Pflicht"
(etwas, das man unbedingt tun muß) und der Bedeutung von Pflichten
im sogenannten ´Generationenvertrag´ (etwas, das man für
unverbindlich und beliebig erklären kann, wenn es gerade nicht
angebracht erscheint - vgl. dazu auch den "Cabrio-Tunnel"). |
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Am
Freitag, den 31. März 2006 haben wir uns deshalb an der Einfahrt
zum Risse-Gelände versammelt, unser Transparent aufgespannt, ein
schönes Absperrband gezogen - nur um es später feierlich zu
durchtrennen. Nach wie vor ist es uns leider nicht gelungen, den Wettergott zu bestechen oder zur Mitgliedschaft in der Initiative Oberhagen zu überreden. Um 15.00 Uhr war das Wetter zuerst äußerst bescheiden, Regen und stürmische Böen, erst später kam sogar die Sonne zum Vorschein. Da es sich um eine ordentlich organisierte und genehmigte Kundgebung handelte war auch die Polizei anwesend - was für zusätzliche Aufmerksamkeit bei Passanten und vorbeifahrenden Autos sorgte. |
Werner
Braukmann hielt die ausführliche Festrede: Er freute sich, Deutschlands
erstes virtuelles Einkaufszentrum nun endlich der Öffentlichkeit
übergeben zu können. Ein absolut und vollkommen virtuelles Einkaufszentrum,
dermaßen virtuell, dass es tatsächlich vollkommen unsichtbar
ist. Aber: Dran glauben muß man trotzdem - wie auch die Mitglieder
der CDU, die sich zeitgleich in kleiner Zahl auf dem Markt einfanden,
um nach Werne zu fahren. Dort besichtigten sie ein Einkaufszentrum des
gleichen Architekten (Zakowski),
der auch auf dem Risse-Gelände zum Zuge kommen soll. Wir alle haben
dem vorbeifahrenden Bus freundlich nachgewunken. Die Initiative Oberhagen hatte ihre Späher bereits einen Tag zuvor nach Werne geschickt - sie brachten keine großen Trauben, statt dessen unglaubliche Geschichten aus dem angeblich gelobten Einkaufs-Land mit: Leerstände, schlichte Architektur, Planungs- und Ausführungsmängel (alles fein fotogrfisch dokumentiert). (Mehr dazu hier) |
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Schließlich wurde das Band durchschnitten, das die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Warstein noch vom Paradies trennte. |
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BG-Ratsherr
Jo Brockmann mußte unverrichteter Dinge wieder abziehen: Er hatte
schon seinen Einkaufskorb mitgebracht - leider konnten wir ihm nur virtuelle
Waren anbieten. Aber er hatte vorgesorgt: In seinem Korb fanden sich verschiedene
flüssige Leckereien, die er großzügig an die Umstehenden
verteilte. |
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Insgesamt kamen rund 50 Interessierte zusammen um zu feiern |
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Was
die Initiative besonders gefreut hat: Auch Angehörige der Familie
und Firma Risse kamen schließlich, um mit uns zu feiern. Vielleicht
steckt dahinter ja die Einsicht, dass man lieber diesen Spatz (Plastikbecher
mit Sekt) in der Hand genießen sollte, da man nie weiß, ob
es jemals zur Taube (Champagner aus dem Bleikristallkelch) auf dem Dach
reichen wird. |