Im Zusammenhang
mit dem Beitrag in der Lokalzeit Südwestfalen im WDR gab die Stadt
Warstein schon im Vorfeld der Sendung eine ´Leseanleitung´,
wie man also die Fernseh-Sendung zu verstehen habe (siehe Abbildung
oben). Der sowieso reichlich einseitige WDR-Beitrag mußte in den
Augen der Stadtverwaltung also doch noch einmal gerade gerückt
werden.
Es geht hier vor allem um die angebliche "Falschmeldung",
die Felswand müsse mit baulichen Maßnahmen wie einer Zubetonierung
oder mit Netzen und Ankern gesichert werden. Die Sache gipfelt in der
Aussage: "Die Böschung bleibt dann natürlich und seine
Bermen werden in den ökologischen Ausgleich einbezogen."
Diese Behauptungen sind so nicht richtig. Eine künstlich angelegte
Böschung kann per se nicht ´natürlich´ bleiben,
da sie niemals ´natürlich´ war. Die Planungen für
die Bermen-Oberfläche lassen auch nur wenig Platz für die
Ausgleichs-Phantasien, die aus diesen Zeilen sprechen: Der felstechnische
Gutachter hält es nach wie vor für wichtig, das Eindringen
von Wasser in den Felsen zu verhindern. Wie das zu bewerkstelligen sei,
konnte man uns noch nicht sagen.
Der felstechnische Gutachter geht zwar davon aus, daß die neu
angelegte Böschung ohne weitere technische Maßnahmen standfest
ist - sicher ist er sich in diesem Punkt aber nicht. Das wurde uns bei
unserem Gespräch am 25. Januar sehr deutlich, als wir (Werner Braukmann
und Stefan Enste) den Gutachter auf gerade diesen Punkt immer wieder
angesprochen haben. Wie auf diesen Seiten auch unter "Was ist geplant"
dargestellt und begründet, ist vielmehr anzunehmen, daß vor
allem im nördlichen Bereich der großen Abbauwand ein möglicherweise
sogar sehr großer technischer Ausbau erforderlich sein könnte,
um überhaupt eine standfeste Situation erreichen zu können.
Für den Bereich des Michaelsberges ist auch in der Stellungnahme
der Stadt Warstein zur neuen NSG-Verordnung Oberhagen zu lesen:
"Für
die oberhalb gelegenen Felsbereiche ist zunächst eine Beräumung
durchzuführen, bei der lose Felsmassen entfernt und kleinere
absturzgefährdete Blöcke abgestoßen werden. Größere
Felskörper sind durch Felsanker und -nägel zu sichern. In
Teilbereichen sind ferner Verhängungen mit angespannten Schutznetzen
erforderlich."
Schon alles
sehr merkwürdig: Die Stadt Warstein scheint ihre eigene Stellungnahme
nicht zu kennen. Hier kommen die Schutznetze vor, die auf der Internet-Seite
so heftig abgestritten werden. Entweder ist es Nachlässigkeit oder
aber ein weiterer Hinweis auf eine Strategie: Bloß nicht mit der
ganzen Wahrheit über die Auswirkungen der Maßnahme herausrücken,
ansonsten könnte das die Befürworter des Projektes glatt verunsichern...
Stefan Enste |