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Wirbel um den ´CABRIO-TUNNEL´ WIE GROSS WIRD DER EINSCHNITT AM SALZBÖRNCHEN?
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Nach der Veröffentlichung
des tatsächlichen Ausmaßes des geplanten Einschnitts zur
Tunnelverkürzung zwischen Risse-Gelände und Salzbörnchen
gab es schnell Reaktionen - von Seiten der Befürworter und der
Gegner. |
Taleinschnitt
nur eine Möglichkeit
WARSTEIN
In der Tat: Ein „Cabrio Tunnel" ist vorgesehen im Städtebaulichen
Vertrag, den Stadt Warstein und Steinwerke Risse im vergangenen Jahr als
großen Kompromiss geschlossen haben, um für eine Vielzahl von
Entwicklungen - ob Einkaufszentrum auf dem Risse-Gelände, Abbaurechte
in den Steinbrüchen oderr aber was die Trasse der geplanten B 55n-Umgehungsstraße
angeht - dauerhafte Vereinbarungen zu treffen. Er soll an der Sohle 45
Meter breit sein und kann an den Seiten eine Böschung von bis zu
70 Prozent haben. Ob ein solch tiefer Einschnitt in den Berg aber realisiert
werde, das sei offen. Darauf wies gestern Diplom-Ingenieur Peter Dolch
von den Steinwerken Risse hin. Dieser Taleinschnitt sei im Vertrag aufgenommen
worden, um eine Möglichkeit vorzusehen, die Kosten des Tunnels zu
reduzieren, indem man das Tunnel-Bauwerk selbst verkürzt. Der Vertrag
aber beinhalte keine verbindliche Aussagen darüber, ob dieser Einschnitt
auch realisiert wird. Hierzu müsse ein Genehmigungsverfahren eingeleitet
werden, das alle Aspekte berücksichtige. Die Zahlen, die Werner Braukmann
und Stefan Enste genannt hätten, seien deshalb auch spekulativ. Ebenso
wie Aussagen zur Dauer
eines möglichen Steinabbaus. Auch sei ein solcher Taleinschnitt keine
Planungsbedingung für die Verwirklichung der B 55n. |
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Bei aller
Großzügigkeit: So konnten wir das einfach nicht stehen lassen.
Also gab es aus den Reihen der Initiative Oberhagen auch eine kleine Reaktion
auf die Abwimmelungen; erschienen am 11. 3. im Warsteiner Anzeiger. |
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Ausmaß der
Schlucht ist schockierend Für die
„Risse-Gruppe" läuft's nicht gut dieser Tage. Da meint
etwa der Herr Dolch dementieren zu können, was schlicht nicht zu
bestreiten ist, nämlich dass am Salzbörnchen eine Schlucht vorgesehen
ist mit jenen schockierenden Ausmaßen, wie wir sie jetzt erstmals
genau berechnet haben (bis zu 173 m Breite). Und so windet er sich: Das
sei einerseits zwar richtig, andererseits aber auch nicht, denn das sei
ja nur eine Möglichkeit, verbindliche Aussagen gebe es nicht. Nun,
das käme uns ja sehr entgegen... Stefan Enste |
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Ein weiterer Leserbrief fand sich an diesem Tag in der Presse, unterzeichnet von Anliegern, also dirkt von den verrückten Abbau-Planungen Betroffenen: | ||||||||||||||||||
Nichts anderes als
ein neuer „Steinbruch“ Offensichtlich
scheinen sich die schlimmsten Befürchtungen zu bewahrheiten, dass
man entgegen früheren Planungen die Ostumgehung der B 55n vom Salzbörnchen
bis in den Steinbruch Risse als Einschnitt und nicht als Tunnel führen
will. Dieses schlauchartige „Etwas“ dürfte in Höhe
des Suttroperweges eine Breite von weit über 100 Meter erreichen.
Spricht man Ratsmitglieder auf diese geplante Maßnahme an, die ausdrücklich
als Option im Generationenvertrag verankert und von einer großen
Mehrheit beschlossen worden ist, so behaupten etliche von ihnen, nichts
davon gewusst zu haben. Anne Müller,
Gudrun Kropff und Birgit Fisch |
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In der
gleichen Ausgabe des Warsteiner Anzeigers war zu lesen, daß der
Rat über den Bauantrag der Firma Risse bezüglich der Abbauvorhaben
an den Felswänden entscheiden solle. Der Einschnitt ist - so war
bisher immer zu hören - nicht Bestandteil des zu genehmigenden Bauvorhabens.
Aber: Einmal dabei, äußerte sich Reinhard Hoffmann, erster
und technischer Beigeordneter der Stadt Warstein auf sehr ruhige und sachliche
Art und Weise über die Salzbörnchen-Schlucht: |
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Rat entscheidet
in Sondersitzung WARSTEIN
Nicht durch einfachen Ausschuss-Beschluss, sondern durch Votum des gesamten
Rates soll die kontrovers diskutierte Frage der Abtragung eines Teils
der Oberhagen-Felswand und die eng damit verbundene Realisierung der Einkaufszentrums-Pläne
auf dem Risse-Gelände entschieden werden. Gutachter und Experten sollen zu Wort kommen Beigeordneter Hoffmann stellt sich vor, dass an diesem Abend alle Gutachter und Experten zu Wort kommen sollen, die mit dem umstrittenen Risse-Projekt befasst sind. Dabei soll die Frage beleuchtet werden, warum dort überhaupt Geschäfte entstehen sollen. Damit reagiert die Stadtverwaltung auch auf die wachsende Kritik. Der Bauantrag sei für Dienstag angekündigt, so Hoffmann. Einschnitt von 170 Metern „ist Schwachsinn" In diesem Zusammenhang
weist er die Darstellungen von Werner Braukmann und Stefan Enste zu den
Dimensionen des Taleinschnittes in Richtung Salzbörnchen zurück. |
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In einer
Karikatur faßt Peter Kamps im Warsteiner Anzeiger vom Samstag, 11.
März, den Eindruck zusammen, den die Initiative Oberhagen allem Anschein
nach hinterlassen hat: |
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Auch das sollte man nicht unkommentiert stehen lassen - zumal man zwischen den Zeilen durchaus interessante Informationen finden kann. Folgender Text ging deshalb am 12. März an die Lokalredaktionen: |
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Wenn man sich ansieht, was
unsere Bekanntgabe der Dimensionen des Salzbörnchen-Einschnittes
(´Cabrio-Tunnel´) bei den maßgeblichen Verfechtern
des Risse-Projektes ausgelöst hat, dann wird man den Eindruck nicht
los, Ertrinkende im Sumpf vor sich zu sehen: Je mehr sie strampeln,
desto tiefer versinken sie. Es begann mit den hilflosen Äußerungen
von P. Dolch im Warsteiner Anzeiger der letzten Woche, der einen vertraglich
fest vereinbarten und sogar mit einer Fertigstellungsfrist versehenen
Abbau kurzerhand zur bloßen „Möglichkeit“ herunterspielen
wollte. Nun legt R. Hoffmann noch eins drauf, „Schwachsinn“
und „niemals genehmigungsfähig“ sei dieser Einschnitt,
war in der Presse zu lesen.
Distanziert man sich aber
wirklich vom „Schwachsinn“? Nein, R. Hoffmann wird weiter
zitiert, er könne sich allenfalls vorstellen, dass der Einschnitt
die Hälfte des Weges zum Salzbörnchen ausmache. Das beruhigt
uns alle ungemein, nicht 2 Millionen Tonnen Gestein, sondern nur eine
Million, nicht 100.000 LKW-Ladungen, sondern nur 50.000, nicht 6 Jahre
Abbau, sondern nur 3 Jahre – wirklich, das wird bei den Anliegern
des Salzbörnchens große Erleichterung auslösen. Für die
Initiative Oberhagen |
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Am Dienstag, 13. März erschien die Mitteilung fast unverändert in der Westfälischen Rundschau / Westfalenpost, der Warsteiner Anzeiger brachte die Meldung in folgender Form: |
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Initiative mutmaßt,
dass Risse nur wertvollen Stein möchte
WARSTEIN ·
Die Initiative Oberhagen trat gestern mit einer Presseerklärung an
die Öffentlichkeit, in der sie mumaßt, dass die Interessen
der Firma Risse bei der Schaffung eines tiefen Tal-Einschnittes am Salzbörnchen
in hohem Maße dem Ausbeuten des wertvollen Kalksteins gelten könnte.
"Es drängt sich der Verdacht auf, dass hier unter dem Deckmäntelchen
Stadtentwicklung tatsächlich die Wiederinbetriebnahme eines Steinbruchs
mitten in der Stadt betrieben wird, zum Vorteil für eine einzelne
Firma, zum Nachteil einer ganzen Stadt", so Stefan Enste. |
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Im
Warsteiner Anzeiger erschienen am gleichen Tag (14. März) zwei Leserbriefe
zum Thema: |
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Schlucht ein Kotau vor der Steinindustrie Gerd Caspary richtet auf der Suche nach einer Alternative zur Schlucht für den „Cabrio-Tunnel" den Blick nach Winterberg: Die geplante Schlucht ist
erstens ein Kotau vor der Steinindustrie, auch mitten im Stadtgebiet
ihre Ziele zu verfolgen, und zweitens der von den regionalen Planern
erhoffte Vorteil. Man glaubt, dass auf diese Weise die den Trassenverlauf
versperrende Steinmasse kostenlos abgeräumt wird. Und jeder gesparte
Meter Tunnel verringert die Kosten für ein Projekt, welches von
den einmal ausgezählten ca. 24 000 Fahrzeugbewegungen ca. 4500
Fernverkehrsfahrzeuge aus der Stadt nimmt. Eine teure Luftnummer. Gerd Caspary |
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Kann man Projekte wirklich ganz trennen? Unser Leser Dieter Lattemann sieht in B 55 n und der Errichtung eines Einkaufszentrums auf dem RisseGelände unterschiedliche Projekte: Herr Dolch
von der Firma Risse weist in seinem Bericht vom 10.3.2006 im Warsteiner
Anzeiger darauf hin, dass es sich bei der B55 n-Umgehung und der Frage
eines möglicherweise aus Kostengründen sinnvollen Taleinschnittes
- von welcher Länge auch immer - und der Ansiedlung eines Einkaufszentrums
um zwei völlig getrennte Projekte handelt. Danach soll das Einkaufszentrum
auf dem Risse-Gelände kurzfristig verwirklichtt werden, der Steinabbau
für den Taleinschnitt wird aber mit Sicherheit eine viel längere
Zeit in Anspruch nehmen. Dieter Lattemann |
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Am
Donnerstag, dem 16. März meldeten sich zahlreiche Anwohner des Salzbörnchens
in einem Leserbrief zu Wort, der in allen Warsteiner Lokalzeitungen erschien: |
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Als Zugabe noch eine offene Trassenführung Rosenmontag
ist zwar schon vorbei, aber in Warstein scheint das ganze Jahr Karneval
zu sein! Am 4. April soll über die Abtragung des Oberhagenfelsens
Beschluss gefasst werden. Obwohl Naturschutzgebiet (Blumen pflücken,
Bäume fällen etc. - verboten), soll es möglich sein, die
Wand in einem so großen Umfang zu verändern? Seltsamer Naturschutz!
Warum nicht Fangzäune, vorgesetzte Bruchsteinmauern oder Galerien
bauen, wie es in den Bergen üblich ist? Im Namen aller Anwohner am Salzbörnchen:
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Stand der
Diskussion: Donnerstag, 16. März, 17.00 Uhr - wir gehen einmal davon
aus, daß hier noch nicht das letzte Wort gesprochen ist: Verfolgen
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