GANZ SCHÖN WAS LOS IN WARSTEIN:

PRESSEDOKUMENTATION

29. Juni 2006 (WP/WR)

Bekanntes Bild: Auf der B55 rollt LKW neben LKW durch die Stadt - Feinstaubbelastung inklusive.
Mehr als 3000 Pkw fahren allein an einem Werktag in nur drei Stunden durch den Stadtkern.


Warstein nachmittags: Mehr als 3000 Pkw in drei Stunden
Umweltbelastungen durch Feinstaub / Bezirksregierung entscheidet über Maßnahmen
Von Thomas Günzl

WARSTEIN. Allein an einem Werktag fahren in nur drei Stunden mehr als 3000 Pkw über die Bundestraße B 55 durch Warstein. 139 Lastzüge sind in diesem Zeitraum ebenfalls unterwegs - hinzu kommen 71 Motorräder, 34 Busse und 57 so genannte Klein-Lkw. Diese Zahlen nennt Helmuth Reese von der Stadt Warstein.
An mehreren Tagen im vergangenen Jahr habe eine Zählung an der B 55, Höhe Marktplatz/Ihr Platz, stattgefunden. Jeweils nachmittags in der Zeit von 15 bis 18 Uhr.
Solch enormes Verkehrsaufkommen sorgt für Umweltbelastungen und an der Rangestraße steht eine Feinstaub-Mess-Station. „Wir erwarten, dass die Grenzen überschritten werden", sagt Reinhard Hoffmann, Beigeordneter der Stadt Warstein.
Sollten die Überschreitungen an mehr als 35 Tagen im Jahr stattfinden, werde die Bezirksregierung einen Aktionsplan erarbeiten. Momentan, so der Beigeordnete weiter, werde noch untersucht welche Ursachen die Feinstaubbelastung hervorrufen.
Seit mehr als 40 Jahren bemühe sich die Stadt Warstein um eine Stadtumgehung, berichtet Hoffmann weiter. Die geplante Trasse befinde sich im „vordringlichen Bedarf"' bei der Bundesplanung. „Jetzt sind wir so weit, wie wir noch nie waren."
Es gebe die notwendigen politischen Zusagen, Bund und Land ständen für die Finanzierung „Gewehr bei Fuß" - alles richte sich jetzt nur noch nach dem Trassenverlauf. Und genau da hake es. „Der Bund will jetzt wissen, wo genau die Trasse verlaufen soll."
Dabei gehe es um eien einzuhaltenden Sicherheitsabstand zur Felswand Oberhagen. Wenn dieser eingehalten werde, dann werde auch die Fläche des dort geplanten Einkaufszentrums kleiner. „Ein Einkaufszentrum wäre dann nicht mehr zu verwirklichen", sagt Hoffmann.
Hoffmann regt nun an, die Felswand entsprechend abzutragen. Dabei schlägt ihm zurzeit der Wind von Umweltschützern und der Initiative Oberhagen heftig entgegen: „Wenn diese Planungen scheitern sollten, was ist dann die Alternative?", fragt der Beogeordnete. „Dann sehe ich schwarz."
Hoffmann wünscht sich vielmehr, dass es eine „politische Einigung" gibt, um die „B 55 neu" zu verwirklichen. „Sehr schnell könnte dann der Bund die Planungen vorantreiben und so auch den Weg für das geplante Einkaufszentrum frei machen." Mittelfristig, so der Beigeordnete weiter, könne dann auch die Warsteiner Hauptstraße aufgewertet werden.
Bei all diesen Überlegungen gehe um ein Planungspaket. Vordringlichstes Ziel sei, es, Warstein für die Bürger lebenswerter zumachen - aber auch, um den Abfluss von Kaufkraft in die Nachbarstädte zu vermeiden.

Warsteins Beigeordneter Reinhard Hoffmann zeigt auf den geplanten Trassenverlauf der „B 55 neu".

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1. Juli 2006 (WA)

Lohn: Gemeinwohl vor Naturschutz
Landtagsabgeordneter pro Abbau des Oberhagens und Bau der Ortsumgehung

WARSTEIN Alle Welt spart, da geht der Landtagsabgeordnete Werner Lohn mit gutem Beispiel voran und lädt zum „Sommergespräch" bei hausgemachten Schnittchen in sein Domizil nach Langeneicke, nahe Geseke.
Unter anderem sprach der CDU-Mann, der in Düsseldorf dem Innenausschuss als auch im Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales angehört, das Thema Ortsumgehung Warstein an. „Die B55 ist im vordringlichen Bedarf, Stufe 1. Die Ortsumgehung Suttrop ist in Stufe 2, die zeitgleich mitgeplant werden muss", so Lohn. Das Problem stelle der richtige Umgang mit dem Naturschutzgebiet „Oberhagen" dar. „Wenn Umgehungsstraße und Einkaufszentrum im Steinbruch Risse realisiert werden können, muss allen Beteiligten deutlich gemacht werden, dass die Umgehungsstraße realistisch und einigermaßen zeitnah nur dort gebaut werden kann. Dann hätte die Untere Landschaftsbehörde beim Kreis Soest die Möglichkeit, den erforderlichen Eingriff in den Naturschutz durch Abbau weiterer 27 Meter Steinbruchkante wegen überwiegender Interessen des Gemeinwohls zu genehmigen", meint Werner Lohn. Das Land habe seine Aufgaben gemacht. Jetzt seien die Stadt, Straßen.NRW und die Untere Landschaftsbehörde sowie private Beteiligte am Zug. Lohn weiter: „Es darf nicht so kommen, dass man den Warsteinern irgendwann erklären müsste, dass nicht gelöste Naturschutzprobleme die Ortsumgehung dauerhaft verhindert habe."
In Bezug auf das Warsteiner Krankenhaus forderte Lohn die neun Akutkrankenhäuser im Kreis Soest zur stärkeren ,Vernetzung auf. Es könne nicht sein, dass es zwei Einrichtungen mit gleicher Ausstattung geben müsse. Als positives Beispiel sieht der Langeneicker das Geseker Krankenhaus, das von 140 auf 60 Betten abspeckte und nun schwarze Zahlen schreibt. So genannte „Portalkrankenhäuser" im ländlichen Raum sollten nur noch „leichte Fälle" versorgen, während die „schweren" Fälle in Spezialkliniken, beispielsweise nach Lippstadt, verwiesen würden.

Leserbrief der Initiative Oberhagen zum Artikel im Warsteiner Anzeiger

...der reine Hohn, Herr Lohn!

Nun gut, es ist ja leider nicht zu erwarten, dass ein höherrangiger CDU-Politiker, wie der Landtagsabgeordnete Lohn, wenn er sich auf Angelegenheiten der Basis einlässt, ihr in den Rücken fällt und etwas ganz Vernünftiges sagte, etwa: „Einem CDU-Politiker sollte der Erhalt schützenswerter Natur heilig sein. Erst recht, wenn es um ein windig Ding geht wie ein großes Geschäftskombinat in einer kleinen Stadt!“ Aber Herr Lohn erfreut das kleine Fähnlein der unverdrossenen Risse-Projekt-Befürworter mit der Formel vom „Gemeinwohl“ (Anzeiger vom 1. Juli): Der Oberhagen müsse dem Gemeinwohl, also dem Wohle aller, weichen! – Peinlich, peinlich, hier kennt sich jemand überhaupt nicht aus!
Also noch mal: Der Oberhagen soll zum Abriss freigegeben werden, damit ein wirtschaftlich angeschlagenes Steinabbauunternehmen für einige Zeit wieder in die Gewinnzone kommt und verhindert wird, dass Kreditinstitute in Mitleidenschaft geraten. Man gewinnt so zudem eine große Fläche zur einträglichen Vermarktung. Man versucht dieses Projekt in überaus bedenklicher Weise durchzuziehen, als Bauantrag!, und tut so, als gehe es um Verkehrssicherung unter der Steilwand – aber die geplanten Trassen könnten auch mit einigem Abstand zum Fels geführt werden, Platz ist hinreichend vorhanden, und könnten schon längst verwirklicht sein, würde die Stadt nicht stur auf diesem Vorhaben (Felsabriss für ein Super-Einkaufszentrum mit Riesen-Parkplatz) beharren und die Lösung der vorrangigen (Verkehrs-) Probleme boykottieren.
Herr Lohn, es ist die Stadt, nicht „der Naturschutz“, die wieder einmal die Realisierung der Ortsumgehung verhindert! Und das soll uns als Gemeinwohl verkauft werden? Eher ist es ein Skandal zu nennen, wie hier mit den Lebensverhältnissen in unserer Stadt umgegangen wird!
Nein, das war kein klärendes Wort von oben, was da bei hausgemachten Schnittchen im „Sommergespräch“ in Langeneicke verlautbart wurde; das war, mit Verlaub, der reine Hohn, Herr Lohn!

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Leserbrief Initiative Oberhagen an die Westfalenpost:

Die Verhinderer sitzen im Rathaus!

Augen zu und durch! Warsteins Beigeordneter Hoffmann zeigt sich unverändert resistent gegen bessere Argumente und preist wiederholt in der WP vom 29. Juni sein inzwischen arg ramponiertes Modernisierungskonzept für unsere kleine Stadt, diesmal unter dem Gesichtspunkt ’Lösung der Verkehrsmisere’. Wir fassen zusammen: Ein Riesen-Einkaufszentrum im Risse-Gelände rund um zwei Lebensmittelmärkte soll's bringen, Kaufkraft halten und sogar Käufer von weit her anlocken; doch leider reicht der Platz wegen der Steinschlaggefahr an der Abbruchwand nicht für Geschäfte, Parkplätze und Verkehrstrassen, daher muss leiderleider der Oberhagen-Fels abgetragen werden – versteht sich doch von selbst, dass Naturschutz gegen so gewichtige Vorhaben zurücktreten muss, nicht wahr?
Um seinen Plan gegen den massiven Widerstand fast ganz Warsteins zu verteidigen, schreckt Hoffmann nichtmals vor der Unwahrheit zurück: Würde der Sicherheitsabstand zum Fels eingehalten, dann „wäre das Einkaufszentrum nicht mehr zu verwirklichen.“ Unsinn! Es wäre durchaus zu realisieren, würde nur bescheidener geplant und ein Parkhaus gebaut!
Man fragt sich: Warum fährt unser Stadtplaner diesen kompromisslosen Crash-Kurs? Wir wissen zwar, dass dem antragstellenden Steinabbauunternehmen das Wasser bis zum Halse steht und auch die Kreditinstitute nervös werden – die Neueröffnung des Steinbruchs brächte Einnahmen und ergäbe eine größere Fläche zur späteren Vermarktung. Aber das braucht doch einen Planer nicht zu interessieren! Wahrscheinlicher ist die tief sitzende Abneigung gegen Naturschutz-Argumente: Der Erhalt der Landschaft ist eben zweitrangig, ist Kinderkram, wird durchaus gern gesehen, aber nur dort, wo man selbst gern spazieren geht und wo sich kein anderes Verwertungs-Interesse ergibt!
In ähnlicher Weise versucht auch CDU-Landtagsabgeordneter Lohn die Tatsachen zu verdrehen: Nicht gelöste Naturschutzprobleme verhinderten die Ortsumgehung, verkündet er (WP 1. Juli). Das ist der reine Hohn, Herr Lohn; das Gegenteil ist der Fall: Weil die Stadt das Shopping Center in diesen Dimensionen durchpeitschen will (was den Naturschutz tangiert, weil die Trassen gegen die Wand rücken), verzögert sich die Realisierung der Ortsumgehung! (Die Planungen würden zudem die Verkehrs- und die Staubbelastung immens erhöhen!)
„Der Bund will jetzt wissen, wo genau die Trasse verlaufen soll“, sagt Hoffmann. Nun, der Bund könnte es längst wissen und verwirklicht haben, wenn Herr Hoffmann nicht mit seiner Super-Ladenmeile den Betrieb aufhielte.
Es muss einfach mal deutlich ausgesprochen werden: Die Verhinderer sitzen im Rathaus!

Dienstag, 11. Juli 2006, WR/WP/WA

Es ist unglaublich, mit welcher Dreistigkeit Braukmann und Co. die Tatsachen auf Basis ihres Halbwissens ideologisch verbrämt ignorieren und verdrehen und dann noch in diffamierender Weise behaupten, ich zeige mich unverändert resistent gegen bessere Argumente. Deshalb noch einmal die Tatsachen:
1. Dem Einzelhandel geht es in Warstein nicht gut. Der geschäftliche Leerstand ist groß und Warstein verliert im Jahr nach Information der IHK und des Econ-Gutachtens 52 Mio. Euro an einzelhandelsrelevanter Kaufkraft, obwohl die Kaufkraft der Warsteiner Bürger die Höchste im Kreis Soest ist.
2. Econ empfiehlt deshalb auf der Industriebrache des Betonwerkes Risse ein Einkaufszentrum mit einer Größenordnung und einem Sortimentsangebot, welches ausreichend Magnetwirkung entfalten und Synergien für den örtlichen Einzelhandel entwickeln soll. Dadurch soll Kaufkraft gebunden und die Attraktivität des Einzelhandels in Warstein gesteigert.
3. Die Bezirksregierung, die IHK Arnsberg und der Einzelhandelsverband halten übereinstimmend die Realisierung dieses Konzeptes für den einzig richtigen Weg, Warstein in der zukünftigen Entwicklung wettbewerbsfähig gegenüber anderen Städten zu machen.
4. Die Bezirksregierung hat die landesplanerische Zustimmung zu diesem Projekt in der anvisierten Größenordnung erteilt.
5. Es geht bei dem Einkaufszentrum nicht nur um Rewe und Aldi, diese sollen lediglich für Kundenfrequenz sorgen, sondern um eine Vielfalt an Fachgeschäften entsprechend gutachterlicher Empfehlung.
6. Eine von Braukmann und Co. vorgeschlagene „bescheidene Lösung" mit Parkhaus erfüllt zum einen nicht die oben angeführten städtebaulichen Ziele und ist zum anderen aus Investoren- und Betreibersicht wirtschaftlich nicht realisierbar.
7. Naturschutz genießt auch in der Stadtverwaltung einen hohen Stellenwert und zu keiner Zeit habe ich persönlich die durchaus schwerwiegenden Eingriffe bei dem verkehrssichernden Rückbau der Oberhagen-Wand bestritten oder bagatellisiert. Es muss aber gestattet sein, bei der städtebaulichen Entwicklung auch andere Belange der öffentlichen Planungen abwägend gegenüberzustellen, mit dem Ergebnis, dass diese hier schwerer wiegen als der Eingriff in den Naturschutz.
8. Der Verwaltung und insbesondere mir persönlich Verhinderung der B 55n vorzuwerfen, ist infam. Gerade der Generationenvertrag mit Risse - Zustimmung zur Planung B 55n, Freimachung des Baufeldes durch Gesteinsabbau und Abtretung der für die Straße erforderlichen Grundstücke im Bereich Betonwerk und Hillenberg - garantiert eine zügige Unterstützung der Verkehrsplanung einvernehmlich mit dem Landesbetrieb Straßen.NRW.
9. Die Planung der B 55n hat Vorrang in der Stadtentwicklung. Da in diesem Fall Innenstadtentwicklung und Verkehrsplanung sehr eng ineinander greifen, ist es unerlässlich, beide Planungen gemeinsam zu lösen. Eine isolierte Betrachtung wäre unverantwortlich.
Apropos Wahrheit! - Es würde mich schon sehr interessieren, wo das Foto mit dem Uhupärchen aufgenommen worden ist, welches in der Presse veröffentlicht worden ist. Eine genaue Betrachtung des Bildhintergrundes lässt den begründeten Verdacht zu, dass es sich hier um einen „Kuckuck" handelt, den Brauckmann und Co mit dieser plumpen Fälschung der Öffentlichkeit unterjubeln wollen, nicht aber um ein Uhupärchen an der Oberhagenwand. Hier zeigt sich, wie schon bei den angeblichen „Giftfässern", dass die Initiative Oberhagen vor keiner Falschmeldung zurückschreckt, um mangels stichhaltiger Argumente Stimmung gegen das Projekt zu machen.

Reinhard Hoffmann
1. und Technischer Beigeordneter der Stadt Warstein

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Mittwoch, 12. Juli 2006 (WA)

Seit einigen Jahren Gast im Risse-Gelände: Ein Uhu.
Die Naturschützer wollen ein Paar und Nachwuchs gesehen haben, die Firma Risse nur ein Einzeltier.

"Der Vandalismus hat massiv zugenommen"
Peter Dolch beklagt vermehrte Fälle von „Hausfriedensbruch" auf dem Risse-Gelände
Gebäude-Abriss parallel mit Oberhagen-Abbruch geplant - Genehmigung im Herbst?

Von Christian Clewing

WARSTEIN „Das ist Hausfriedensbruch." Peter Dolch, Bergingenieur bei der Firma Risse, will als Verantwortlicher nicht mehr länger zusehen, dass auf dem Betriebsgelände des ehemaligen Betonwerks ein reger „Besucher"-Verkehr stattfindet, denn „der Vandalismus hat massiv zugenommen". Hinzu kommen noch die Naturschützer und Mitglieder der Initiative Oberhagen, die nach seltenen Pflanzen und Tieren Ausschau halten. „Wenn jemand Kartierungen oder so machen will", so Dolch gestern in einer Pressekonferenz, „dann sollen sie einfach mal fragen."
In den letzten Tagen hat man auf dem Risse-Gelände die Sicherungsmaßnahmen verbessert. Gerade die Gebäude stellen nach Einschätzung von Dolch eine große Gefahr da: „Es gibt tiefe Kellerräume und Bunker", in die man reinfallen könne. Unrühmliche Höhepunkte des Vandalismus waren die Verwüstung eines Aufenthaltscontainers einer Fremdfirma mit einem Schaden von „mehreren tausend Euro" sowie das Beschmieren von Aufenthaltsräumen im Betonwerk mit Exkrementen - „das war ekelhaft", so Dolch. Neben den Sicherungsmaßnahmen und vermehrten Hinweisschildern „Betreten verboten" sollen Kontrollgänge eines Wachdienstes fremde Personen vom Werksgelände fern halten. Und wird jemand ertappt, dann „kann das für denjenigen problematisch werden", so Dolch mit Blick auf den Hausfriedensbruch.
Auch die Fotos von den Fässern mit angeblich umweltgefährdendem Inhalt in dem älteren Bunkerstollen seien illegal entstanden. Unter Aufsicht des Kreises habe die Firma Risse den Eingang freigebuddelt und den Stollen betreten. „Die Sachen waren da", bestätigte Dolch die Echtheit der Fotos. Auch eine Kanne, „in der sollte eine ätzende Flüssigkeit drin sein", fand man, „die war aber leer und trocken und hatte kein Loch". Man habe „nur Schrott und Fässer" gefunden und diese offiziell über die ESG entsorgt. „Es hat aber nichts auf eine Kontamination hingewiesen", betonte Dolch gestern noch einmal.
Die Geschichte von den angeblich giftigen Stoffen in dem Bunker ist für Peter Dolch ein Puzzlestein in der gezielten Kampagne der Initiative Oberhagen gegen die Firma Risse. Dazu gehört auch die Äußerung der Initiative, Risse sei von Insolvenz bedroht. Die Mitarbeiter habe er beruhigen können, aber solche Mutmaßungen könnten auch beim Kundenstamm zu Verunsicherung führen, die Aufträge möglicherweise dann nicht mehr an Risse geben würden. Insgesamt habe, bedauerte Dolch, auch in den Leserbriefen „die Härte deutlich zugenommen", was auch darin mündete, dass Personen persönlich angegriffen würden. Risse sei nur ausführende Firma, das Ganze aber auf Grundlage des städtebaulichen Vertrags, dem so genannten „Generationenvertrag" ein Kooperationsprojekt zwischen Risse und Stadt. „Manchmal hat man den Eindruck", so Dolch, „dass Risse der einzige Profiteur davon wäre und alle anderen nur geben müssten." Das sei aber nicht der Fall.
Die „Sicherung des Oberhagens", sprich das Abtragen eines brüchigen Teils der Felswand, sei „sicherlich kein profitables Unterfangen", so Peter Dolch gestern, sondern „ein Null-Geschäft". Dieses aber sei nötig für die Ent
wicklung der B 55n und des Geländes. Der Rückbau sei „sehr aufwändig", weil es sich nicht um einen herkömmlichen Steinabbau wie im Steinbruch handele. „Wir verwenden keine Steinbruchgeräte", so Dolch, sondern „Baustellenfahrzeuge" wie beim herkömmlichen Straßenbau. Für die notwendigen Sprengungen werde man die Bohrlochlänge reduzieren und weniger Sprengstoff benutzen, um die Sicherheit in der Innenstadt zu gewährleisten. Um die Sprengungen besser steuern zu können, werde man auf elektronische Zünder zurückgreifen, die „zehn bis 20 Mal so teuer" wie elektrische Zünder seien. Die Sprengungen seien nicht mit den Steinbruch-Sprengungen vergleichbar, auf dem Risse-Gelände sei der „Aufwand exorbitant hoch".
Der Abriss der alten Betriebsgebäude auf dem Gelände an der Hauptstraße soll „parallel zum Rückbau des Oberhagens" erfolgen. Einen Teil der Gebäude, die für das weitere Vorgehen hinderlich seien, wolle man vorher abreißen - beispielsweise das Sandlager, das bei der verkehrlichen Erschließung stören würde und das „Marmorwerk", das der innerstädtischen Entlastungsstraße im Weg stehen würde. „Wir hoffen", so Peter Dolch gestern, „dass wir im Herbst die Baugenehmigung haben". Rund ein Jahr hat er für die Abtragung des Oberhagens eingeplant, anschließend wechselt man auf die Süd-West-Böschung am Suttroper Weg. Die Steine sollen dann per Lastwagen über die Hauptstraße zur Lieth gefahren werden. „Es werden nicht mehr Fahrzeuge sein, als früher beim Betrieb des Betonwerkes", so Dolch. Derzeit sei natürlich die Belastung durch den Schwerverkehr geringer, weil einfach weniger Fahrzeuge fahren würden.
Von einem „schützenswerten Uhu" wisse man bereits lange Zeit, allerdings handele es sich „definitiv um ein Einzeltier", so Dolch. Ein Ersatzhorst im Bereich des Michaelskreuzes sei bereits geschaffen worden - übrigens mit Expertenunterstützung. Dort ist auch die Plattform, die bislang schon als Futterstelle genutzt worden war. Das Umsiedeln von seltenen Orchideen sei „nicht erfolgversprechend", allerdings könne man neue Flächen schaffen, auf denen sie sich wieder ansiedeln könnten. Nichts anderes sei am Oberhagen auch passiert. Das Umpflanzen der Türkenbundlilien könne man versuchen, gelinge das Umsiedeln nicht, könne man in Gärtnereien die Nachzucht der Wildform dieser seltenPflanzen erwerben und einpflanzen.
Für die Zukunft wünscht sich Peter Dolch „eine vernünftige Diskussion" zwischen Gegnern und Befürwortern. Das ganze Vorhaben werde „intensiv geprüft", so Dolch, denn „die Träger öffentlicher Belange werden sich nicht in die Nesseln setzen wollen".

Mittwoch, 12. Juli 2006, WP/WR

Härte nimmt zu: Risse reagiert auf Angriffe
Peter Dolch: Initiative geht auf das Gelände und zeigt uns sogar an

Von Susanne Löbbert
WARSTEIN. Der Firma Risse, auf deren Gelände das neue Einkaufszentrum für Warstein entstehen soll, werden im wahrsten Sinne des Wortes viele Steine in den Weg ge
legt. „Die Härte in den Leserbriefen nimmt deutlich zu", stellte Peter Dolch, Bergingenieur der Steinwerke, fest.
Und nicht nur das: Der Vandalismus auf dem ehemaligen Werksgelände an der Hauptstraße, vor allem am Wochenende, nimmt Formen an, „die richtig ekelhaft sind", erklärt Dolch. So wurden in der Vergangenheit die Scheiben des Aufenthaltscontainers eingeschlagen, die Wände mit Graffitis und sogar mit Exkrementen beschmiert. Der Schaden: 2000 Euro. Die Firma Risse verbesserte daraufhin die Sicherung der Hallen und der Zaunanlage und stellte Warnschilder auf. Auch ein Wachdienst kontrolliert dort.
„Betreten verboten", das für alle Fremden gilt, ignorierte aber auch die Initiative Oberhagen, die den Abbau der Felswand verhindern will. „Die sind mehrfach auf das Gelände gegangen, haben Untersuchungen angestellt, und uns sogar beim Kreis angezeigt wegen Wasseraustritts", ärgert sich Peter Dolch über die Dreistigkeit. Denn: Die Untere Wasserbehörde und das Staatliche Umwelt-Amt kontrollierten sofort vor Ort - Ergebnis: „Wasseraustritte gibt es, aber die sind nicht relevant", macht Dolch deutlich. Auch die Beurteilung der Fotos aus dem alten Stollen ärgern ihn: Es gab eine schwarze Kanne, aber die war leer und enthielt keine ätzende Flüssigkeit. Die angeblichen „Giftfässer" wurden von dr ESG entsorgt; es deutete nichts auf eine Kontamination hin.
Der Bergingenieur vermutet, dass die Aktivisten auch auf dem kleinen Felsen am Unterhagen, der ebenfalls zum Firmengelände gehört, herumgeklettert sind. „Wenn dort was passiert, sind wir verantwortlich".
Als geradezu geschäftsschädigend weist Dolch den Vorwurf der Initiative zurück, dem Steinabbauunternehmen stehe das Wasser bis zum Hals. Dem Eindruck, einzig die Firma Risse profitiert von der Kooperation mit der Stadt, widerspricht er deutlich: „Die Sicherungsmaßnahmen am Oberhagen sind für uns sicherlich kein profitables Geschäft. Sie dienen nur der Entwicklung des Geländes und der B 55 n".
„Der Abbau hat nichts zu tun mit Sprengungen im Steinbruch." Peter Dolch
Der Aufwand für die Baumaßnahme „ist exorbitant hoch", weil es entsprechende Auflagen dafür gibt, so Dolch. Der Rückbau müsse mit kleinen Baugeräten erfolgen. Bohrlochtiefe und Sprengstoffmenge werden erheblich reduziert, mittels elektronischer Zündung ist eine bessere Steuerung möglich. Dolch: „Das hat nichts mit den Sprengungen im Steinbruch zu tun". Die abgebauten Steine sollen zur Liet transportiert werden - über die Hauptstraße. „Die Belastungen sind dann nicht höher wie zu Zeiten, als das Betonwerk noch betrieben wurde", argumentiert er. Gearbeitet werde werktags von 7 bis 18 Uhr.
Nun fehlt nur noch eins: „Wir hoffen, dass wir im Herbst die Baugenehmigung erhalten". Nach den bisherigen Planungen soll der Oberhagen samt Süd-West-Böschung am Suttroper Weg in rund eineinhalb Jahren abgebaut sein. Daran soll sich auch der Uhu, der tatsächlich dort lebt, nicht stören. Auf einem Platz im Bereich des Michaelskreuzes, der früher schon von dieser größten europäischen Eule genutzt wurde, erweiterten Fachleute die Plattform und brachten einen Kasten an. „Es wird kontrolliert, ob der Uhu den Ersatzhorst annimmt", beruhigt Dolch die Naturschützer.

Fühlt sich am Oberhagen wohl:
Der Uhu, der ein neues Plätzchen in der Felswand gefunden hat.
Foto: privat

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Mittwoch, 12. Juli 2006, WP/WR

Engagement künftig ohne Uhu

Kommentar von Susanne Löbbert
Trotz Sommerpause: Der Streit um den Abbau des Oberhagens geht weiter, nimmt sogar noch an Schärfe zu. Das Engagement der Initiative in allen Ehren - so lange es sachlich fundiert zugeht.
Vorbildlich: Die große öffentliche Expertenrunde, die breites Interesse fand und manches in anderem Licht erscheinen ließ. Negativ: Die „Neuigkeit", dass ein Uhu im Oberhagen lebt, wird als Argument gegen den Rückbau der Felswand vermarktet. Jetzt kommt nämlich heraus, dass die Altvögel schon seit acht bis zehn Jahren dort beheimatet sind; also schon damals, als das Betonwerk noch in Betrieb war.
Ein Nabu-Vertreter machte im vergangenen Jahr sogar vier Junge im Uhu-Horst aus. Weitere Brutpaare filmte er in
anderen Steinbrüchen, an Hohe Liet, Lohbusch, Weiken und in Kallenhardt - also auch in noch aktiven Steinbruchgebieten. Der Fachmann berichtet, dass Uhus ortstreu sind, aber nicht immer an gleicher Stelle brüten - soviel dazu.
Der Uhu ist tot (als Argument), es lebe der Uhu! Die Initiative wird sicher nicht müde, noch viele neue Gründe zu finden, um das Projekt zu verhindern ...

Donnerstag, 13. Juli 2006, WP/WR

Weder Kuckuck noch Ente, sondern Junguhus

Es ist schon merkwürdig, wie derzeit – ausgehend von einer polemischen Zeitungsente des Technischen Beigeordneten R. Hoffmann – versucht wird, ausgerechnet mit dem Uhu Stimmung gegen den Naturschutz zu machen. Im Leserbrief von R. Hoffmann wurde der Uhu noch als „Kuckuck“, als „plumpe Fälschung“ bezeichnet. Nun bringen die Zeitungen erneut Bilder eines Uhus – wie man hört stammen die Bilder von Peter Dolch. Dieser dürfte wohl auch in den Augen von R. Hoffmann vertrauenswürdig genug sein. Den Uhu also zum Phantom zu erklären funktioniert nicht mehr.
Dafür soll der Uhu jetzt ein „Einzeltier“ sein – sogar „definitiv“. Also scheint sich auch Peter Dolch dem Fälschungsvorwurf gegen das Foto anschließen zu wollen.
K. Beleke von der NABU Ortsgruppe Warstein hat bereits seit Jahren Vorkommen und Brut des Uhus im Risse-Gelände dokumentiert, auf Film und Foto (wie die Westfalenpost meldet). Auch in diesem Jahr hat der Uhu im Risse-Gelände gebrütet und drei oder vier Jungtiere großgezogen, es handelt sich also „definitiv“ nicht um ein „Einzeltier“. Die Junguhus waren in der vorletzten Woche bequem von der Wiese vor dem Oberhagen aus zu beobachten (ganz ohne irgendwelche Hausfriedensbrüche also) und auch sehr gut zu hören. Das Pressefoto vom Mai stammt von der ABU (Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz im Kreis Soest e.V.) in Lohne, einer anerkannte Naturschutzorganisation, die Fälschungen von Beweisfotos wirklich nicht nötig hat.
Wir legen nun ein weiteres Foto vor, es ist gerade einmal zwei Wochen alt, der Fotograf ist der Initiative Oberhagen bekannt. Es handelt sich hier weder um einen ´Kuckuck´, noch eine ´Ente´; hier sind zwei Junguhus zu sehen, die in diesem Jahr im Risse-Gelände geschlüpft sind (die etwas bescheidenere Bildqualität resultiert aus der Dämmerung und dem Bestreben, die Uhus nicht unnötig zu stören).

Fakt ist: Der Uhu ist da, er hat auch in diesem Jahr erfolgreich gebrütet, drei oder vier Junguhus großgezogen. Für die Brut hat er aber nicht den Ersatzbrutplatz angenommen sondern eine andere Stelle in der Felswand.

Für die Initiative Oberhagen
Stefan Enste
Elke Ibing

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Freitag, 14. Juli 2006, WP/WR

Wie wirkt sich höhere Kaufkraft aus?

Betrifft: Leserbrief von Reinhard Hoffmann, Ausgabe vom 11. Juli.

Kann es sein, dass Herrn Hoffmann der begründete Widerstand gegen sein „Baby", dem Projekt Einkaufszentrum und den damit verbundenen angeblich notwendigen Abbaumaßnahmen am Oberhagen, lästig wird? Wie anders ist es zu erklären, dass er sich in seinem Leserbrief so im Ton vergreift. In seinen Ausführungen offenbahrt sich das ganze falsche Denken im Zusammenhang mit dem Projekt.
Es ist das Übliche: Man braucht nur ein Einkausfzentrum zu errichten und löst damit langfristig die Strukturprobleme der Stadt. Naturschutz und auch die Befindlichkeiten der Bürger haben sich dem unterzuordnen.
Mit dieser eindimensionalen Sichtweise macht Herr Hoffmann, und nicht nur er, Politik. Im Grunde lohnt es sich nicht, auf seine Kanonade näher einzugehen. Nur Folgendes zu Punkt eins seiner Ausführungen, dem behaupteten „Kaufkraftabfluss": Kann mir jemand die Grundlagen und das Verfahren nachweisen, wie die jetzt behaupteten 52 Mio. Euro (war da vor kurzem nicht mal von 33 Mio. die Rede?) zustande kommen? Nur weil die IHK und Econ-Consult das behaupten, ist das noch keine verwertbare Aussage, zumal kein Wert für den Kaufkraftverbleib genannt wird. Unterstellt man aber einmal, die Zahl sei für sich genommen eine relevante Größe, ergeben sich zwangsläufig Fragen:
- Auf welchen Wert will man den Abfluss einzelhandelsrelevanter Kaufkraft reduzieren?
- Welche Auswirkungen wird ein höherer Kaufkraftverbleib in Warstein haben?
- Wer profitiert in welcher Weise?
- Wo sind Risiken?
- Wie ist die künftige Kaufkraftentwicklung im Allgemeinen und in Warstein im Besonderen zu sehen, vor allem im Hinblick auf jenes Einkommen, dass den Menschen künftig nach Abzug der Pflichtausgaben noch für den Konsum verbleibt?
- Was passiert langfristig, wenn sich mehr Einzelhandelsgeschäfte den Markt teilen müssen?
Wann gibt es darauf mal fundierte Antworten? Von einem Planer, der ein Projekt mit so langfristigen und vor allem unumkehrbaren Folgen umsetzen will, erwarte ich Aussagen darüber, was mit welchen Maßnahmen erreicht wird, einschließlich einer Beschreibung aller Zwangsmaßnahmen, die ergriffen werden, damit sich der Warsteiner Konsument nachher auch so verhält, wie es gewünscht wird. Stattdessen wird er noch ruppig gegenüber Einheimischen, die anderer Meinung sind.

Reinhold Pittlik jr.
Warstein

Freitag, 14. Juli 2006, WP/WR

Uhu-Vorkommen lange bekannt

Betrifft: Kommentar „Engagement künftig ohne Uhu".

Der Initiative Oberhagen wird die Behauptung untergeschoben, sie habe das Vorkommen eines Uhus als „Neuigkeit vermarktet", obwohl „jetzt" herauskomme, dass schon seit einigen Jahren ein Uhu im ehemaligen Steinbruch an der Hauptstraße zu finden sei.
Es ist schon einigermaßen absurd, was sich hier gerade abspielt. Am Dienstag hatte der Technische Beigeordnete Reinhard Hoffmann noch weismachen wollen, es gebe gar keinen Uhu - zumindest die Pressefotos vom Frühjahr seien plumpe Fälschungen.
Nun bringen die Zeitungen erneut Bilder eines Uhus - wie man hört stammen die Bilder von Peter Dolch. Dieser dürfte wohl auch in den Augen von Reinhard Hoffmann vertrauenswürdig genug sein. Den Uhu also zum Phantom zu erklären funktioniert nicht mehr.
Seit Ende Mai ist folgender Text auf der Seite www.Initiative-Oberhagen.de zu lesen: "Eine aktuelle Meldung vom „Umweltgipfel" der Initiative Oberhagen: „Auch in diesem Jahr brütet ein Uhu im Risse-Gelände an der Felswand, das teilte Dr. Henning Vierhaus der Versammlung mit. Schon in den vergangenen Jahren war der Uhu häufiger Gast im stillgelegten Steinbruch unter dem Oberhagen. Karl Beleke von der NABU-Ortsgruppe Warstein hatte auch schon eine erfolgreiche Brut dokumentiert.
Den Planungen der Oberhagen-Zerstörung stand der Uhu im Weg, deshalb war das Landschaftsarchitektur-Büro Holzapfel beauftragt worden, dem Uhu einen Ersatzbrutplatz herzurichten. Der Uhu sollte umziehen in einen Bereich, wo er den Abbau des Oberhagens nicht stören würde. Aber so ein Uhu ist eben nicht zu seinem Glück zu zwingen. Er brütet in diesem Jahr zwar nicht an seinem angestammten Platz, aber eben auch nicht im hergerichteten Ersatzbrutplatz."
Die Initiative Oberhagen hat zu keinem Zeitpunkt behauptet, der Uhu sei eine „Neuigkeit" im Risse-Gelände - das Gegenteil ist richtig, wie ein einziger kurzer Blick auf unsere Internet-Seite gezeigt hätte. Damit ist der Uhu auch nicht tot, weder als Tier noch als Argument.
Wir legen nun ein weiteres Foto vor, es ist gerade einmal zwei Wochen alt, der Fotograf ist der Initiative bekannt. Es handelt sich hier weder um einen Kuckuck, noch eine Ente; hier sind zwei Junguhus zu sehen, die in diesem Jahr im Risse-Gelände geschlüpft sind. Fakt ist: Der Uhu ist da, er hat auch in diesem Jahr gebrütet, drei oder vier Junguhus großgezogen. Für die Brut hat er aber nicht den Ersatzbrutplatz angenommen sondern eine andere Stelle in der Felswand.

Für die Initiative Oberhagen
Elke Ibing
Stefan Enste

Vor zwei Wochen fotografiert: Ein Jung-Uhu ist gut zu sehen, der andere (l.) lugt über die Felskante hervor.

 

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Samstag, 15. Juli 2006, WA

Kuckuck, Kuckuck ruft´s aus der Wand...

Montag, 17. Juli 2006, WA, WP/WR

In seinem Leserbrief von 11. Juli wirft Herr Hoffmann der Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz (ABU) vor, ein gefälschtes Bild über eine Uhubrut am Oberhagen veröffentlicht zu haben.
Dieser Vorwurf der Datenfälschung ist ungeheuerlich! Seit mehreren Jahren erfasse ich ehrenamtlich im Kreis Soest den Brutbestand der Uhus und kontrolliere deren Bruterfolg. Ist es aus naturschutzfachlicher Sicht erforderlich, werden die Daten der ABU zur Verfügung gestellt. So auch in diesem Fall.
Das Revier am Oberhagen ist mir seit Jahren bekannt und wie auf dem Bild eindeutig zu sehen, haben die Uhus dort auch in diesem Jahr sehr erfolgreich gebrütet! Das Foto wurde von einer weiteren Person in meinem Beisein gemacht und ich bürge für die Richtigkeit des Fotos. Mir vorzuwerfen, ich würde Daten und Bilder fälschen ist nicht nur eine Unverschämtheit, sondern auch eine dreiste Geschmacklosigkeit.
Herr Hoffmann sollte sich mal mit einem Fernglas an die Wand des Oberhagens stellen. Den Uhu wird er womöglich nicht sehen, denn dazu gehört etwas Sachverstand, aber wenn er die Wand genau betrachtet, wird er feststellen, dass der Hintergrund auf dem Bild sehr wohl zu der Wand am Oberhagen gehört. Wenn er darüber hinaus noch Langeweile hat, kann er mal im Strafgesetzbuch unter dem Begriff „Verleumdung“ nachschlagen.
Die Anwohner Warsteins sollten froh sein, dass fast unmittelbar in der Stadt ein Uhupaar lebt. Nicht nur, dass sie stolz darauf sein können, einen so seltenen und dazu unglaublich beeindruckenden Vogel direkt vor ihrer Tür zu haben. Auch dürften die Uhus so manche Ratte nachts aus den Strassen der Stadt weg fangen!

Arne Hegemann
Tillyweg14
Soest

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