BEOBACHTUNGEN IM OBERHAGEN: WAS GIBT ES IM OBERHAGEN ZU ENTDECKEN? APRIL 2007 |
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Bereits in den letzten Märztagen zeigten sich die ersten Blüten des Scharbockskrauts (Ranunculus ficaria), in den warmen Apriltagen blüht es fast überall - und so auch im Oberhagen. Den merkwürdigen Namen erhielt die Pflanze, da man ihre Vitamin-C haltigen Blätter gegen die Skorbut einsetzte. Allerdings wirken große Mengen giftig. Der Gehalt des Giftes steigt mit dem Erscheinen der Blüte an, weshalb man die Blätter nur vor der Blütezeit verwenden sollte. |
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Im
Oberhagen wachsen an verschiedenen Stellen Schlüsselblumen (Primula
elatior). Möglicherweise sind auch sie erst aus Hausgärten
in den Oberhagen gelangt, z.B. über die Ablagerung von Gartenabfällen.
Aber bereits vor fast 100 Jahren schreibt B. Wiemeyer von Schlüsselblumen
im Oberhagen, so dass es sich möglicherweise doch um einige wenige
ursprüngliche Pflanzen handeln könnte. |
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Die
Märzveilchen sind nun verblüht, dennoch bedecken Veilchen den
Waldboden des Oberhaggens an vielen Stellen, denn nun blühen die
Waldveilchen (Viola reichenbachiana). |
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Der
Aronstab (Arum maculatum), dessen Blätter bereits seit Monaten
für frisches Grün auf dem Waldboden sorgten, steht nun bereits
in einigen Exemplaren in voller Blüte - seiner unverwechselbaren
Blüte. Die Pflanze ist in der Lage, im Blütenkessel Wärme
zu produzieren, was dieVerbreitung eines Insekten anlockenden Duftstoffes
beschleunigt. Kleine Insekten werden angelockt, rutschen an der mit Öltröpfchen
benetzten Wand entlang in den Kessel. Hier sorgen sie für die Befruchtung
der Blüten. Nach der Befruchtung können die Insekten der ´Falle´
entweichen. |
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Was
nun, nach einigen überraschend warmen Apriltagen auffällt: Einige
typische ´Oberhagen-Pflanzen´ stehen kurz vor der Blüte,
hier z.B. die Vielblütige Weißwurz (Polygonatum multiflorum).
Viele hundert Exemplare lassen sich finden, einige bereits mit deutlich
erkennbaren Knospen. |
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Fast
ein Ratespiel: Was wird einmal aus mir? Überall im Oberhagen kommen
merkwürdige ´Röhrchen´ aus dem Waldboden, hier schon
ein wenig entrollt. Es handelt sich dabei um Maiglöckchen (Convallaria
majalis), die nun zu tausenden aus dem Waldboden sprießen.
Noch ist ja April, sie haben noch ein wenig Zeit bis zur Blüte. |
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Etwas
merkwürdig ist das schon: Nur 2 Kilometer weiter östlich, im
Lörmecketal, bedeckt der Hohle Lerchensporn (Corydalis cava)
in weiß und violett stellenweise den Waldboden, im Oberhagen fehlt
diese Pflanze. Einzelne Exemplare finden sich aber am nördlichen
Rand des Suttroper Wegs (vom Salzbörnchen zum Oberhagen). Genau dort
werden sie von B. Wiemeyer bereits vor fast 100 Jahren beschrieben - einzelne
Exemplare haben sich also trotz des Steinbruchbetriebes halten können. |
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Die
Blüten des Lungenkrautes gehörten zu den ersten Vorboten des
Frühlings. Noch immer sind zahlreiche blühende Lungenkraut-Pflanzen
zu finden. Die Blüte ändert ihre Farbe: Zuerst ist sie rötlich,
nach 3-4 Tagen wechselt die Farbe zu blau-violett, was sich immer wieder
- wie hier - auf einer einzigen Pflanze beobachten läßt. |
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Neben
den nun schon fast verblühten Buschwindröschen und dem Wald-Sauerklee
sorgt eine weitere Pflanze für weiße Farbe im Oberhagen: Die
Sternmiere. Man darf sich von den Blütenblättern nicht täuschen
lassen, keineswegs hat diese Pflanze 10 Blütenblätter. Erst
bei genauerem Hinsehen fällt auf, dass die fünf Blütenblätter
so tief gespalten sind, dass der Eindruck voneinander getrennter Einzelblättchen
entstehen kann. |
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Diese Pflanze trägt den Frühling bereits im Namen: Die Frühlings Platterbse (Lathyrus vernus). Die Platterbse ist tatsächlich eine Hülsenfrucht, und daher mit der Erbse aber auch mit der Erdnuß verwandt. |
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Auf
der Wiese im Norden des Oberhagens beginnt nun im April auch das Wiesenschaumkraut
(Cardamine pratensis) zu blühen. Seinen Namen hat das Gewächs
möglicherweise von den häufig daran zu findenden Nestern der
Schaumzikade (manchmal auch ´Hexenspucke´ genannt). |
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Noch höchst unscheinbar: Stellenweise sind merkwürdige Blattquirle auf dem Waldboden zu erkennen. Das sind die ersten Anzeichen der Türkenbundlilie (Lilium martagon), der ´Symbolpflanze´ des Oberhagens, die dieses Naturschutzgebiet über die Grenzen Warsteins hinaus bekannt gemacht hat. Ein erster Eindruck: Auch dieses Jahr wird allem Anschein nach ein sehr gutes Lilien-Jahr. Man darf schon jetzt ganz gespannt sein auf die Blütezeit, wenn wieder hunderte von Türkenbundlilien im Oberhagen erblühen - und das hoffentlich noch viele Jahre lang! |
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--- Beobachtungen im Oberhagen - Übersicht ---